Line Dance ist eine Tanzform, bei der die TänzerInnen als Einzelpersonen in gemischten Reihen aus Frauen und Männern vor- und nebeneinander tanzen. Die Tänze sind passend zu den unterschiedlichsten Tanzstilen choreografiert.  Aktuelle Popsongs oder Rock’ n Roll -Oldies sind ebenso vertreten wie Country, Swing, Cha-Cha-Cha, Walzer, Rumba, Polka, usw.

Musik und Tänze

Meist wird eine Choreografie speziell für einen Musiktitel entwickelt, oft werden für die Schrittfolgen aber auch alternative Musiktitel angegeben. Während Anfänger mit einem Repertoire von 20 Tänzen zu fast jeder Musik einigermaßen passende Schrittfolgen finden, beherrschen Fortgeschrittene oft mehrere hundert Tänze.
Die einzelnen Tänze lassen sich nach ihrer Verwandtschaft zu anderen Tanzstilen in Gruppen kategorisieren. Mittels der Oberbegriffe Rise & Fall, Lilt, Smooth und Cuban lassen sich die Tanzstile anhand der für sie typischen Körperbewegungen charakterisieren.

Aufbau

Die Schrittfolgen wiederholen sich je nach Schwierigkeitsgrad oft nach 16, 32, 48, 64 oder 72 Schritten. Je nach Anzahl und Abfolge der im Tanz enthaltenen Drehungen können die Tänzer nach Ende der Schrittfolge in eine andere Richtung blicken. Man spricht daher von 1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen.
Es gibt Tänze, die als phrased bezeichnet werden und die sich durch eine Aneinanderreihung von Einzelsequenzen darstellen. Hierbei werden mehrere Passagen so kombiniert, dass sie dem Musikstück weitestgehend angeglichen sind. Kleinere Abweichungen von einem Standard-Muster werden dagegen als restart (Abbruch der Sequenz mit Neustart)  oder  tag/Brücke (spezielle Überleitung mit wenigen Takten) bezeichnet; weiterhin gibt es Initial- und Final-Sequenzen, die allesamt nur mit einer speziellen Interpretation des entsprechenden Musikstücks sinnvoll zu kombinieren sind.
Beim Line Dance können sogar Personen, die sich nicht kennen und möglicherweise keine gemeinsame Sprache sprechen, miteinander tanzen. Als Ursprungsland gelten die USA, wo sich die unterschiedlichsten Volkstanzarten der Einwanderer (Europa, Irland, Südamerika etc.) vermischten.

Meisterschaften

Meisterschaften werden von drei große Organisationen veranstaltet. Die UCWDC (United Country Western Dance Council), gegründet 1989 in den USA organisiert Turniere in Line- und Couple-Dance in den USA und Europa. 2002 entstanden die Masters in Line (MIL), die hauptsächlich in Europa, aber mittlerweile auch in Afrika, Nordamerika und Asien Turniere und Social-Dance-Events ausrichten. Die neueste Organisation nennt sich World Country Dance Federation (WCDF) und veranstaltet ihre Meisterschaften in Europa. Alle drei richten neben lokalen Turnieren auch Weltmeisterschaften aus.

Tanztechnik und Tanztrainerausbildung

Die NTA (National Teachers Association) ist eine amerikanische gemeinnützige Organisation, welche die Qualität von Tänzern und Tanztrainern verbessern möchte.

Diese Organisation orientiert sich an Herkunft und Wurzeln der einzelnen Schritte bei Line- und Paartänzen (Standard, Latein, Stepdance, Jazzdance …) und hat eine „NTA-Terminologie“ festgelegt, die auf für die Tänze verwendete Musik, Bewegungen und Schrittkombinationen abgestimmt ist.

Eine entsprechende Ausbildung wird von der NTA angeboten, nach bestandener Prüfung (Theorie und Praxis) erhält man die entsprechenden Zertifikate.Die meisten europäischen Dachverbände und Organisationen verwenden diese NTA-Terminologie als Basis oder Bestandteil ihrer Lizenz- bzw. Diplomausbildungen für Tanztrainer.